gültig nach den Herbstferien
Hitzeschlacht bei den Deutschen Meisterschaften im 10km-Straßenlauf
Nach dem 4. Platz bei den Deutschen U23-Meisterschaften über 5000m auf der Bahn und in der Vorbereitung auf die Crosslauf-DM, startete Jessica Keller am letzten Wochenende bei der Deutschen 10km-Straßenlauf-Meisterschaft in Bad Liebenzell.
Es herrschten keine optimalen Bedingungen für Langstreckenwettbewerbe: 31 Grad im Schatten, Wärme abstrahlender Asphalt, direkte Sonneneinstrahlung und eine Startzeit um 12 Uhr!
Am Rande der Laufstrecke - ein 2,5km-Rundkurs - mitten durch das Ort des nördlichen Schwarzwaldes lagen von der Hitze gebeutelte Läufer (allein 75 Männer des Hauptlaufes um 11 Uhr waren ausgestiegen), die die sengende Hitze nicht vertragen hatten und der Rettungswagen war im Dauereinsatz. Daher entschied sich die TGWlerin zu einem eher verhaltenen Rennbeginn, um die 10 km durchzustehen.
Nach dem Start lief Jessica in der zweiten Gruppe, aber das Feld sprengte sich schnell und die Läuferinnen waren in der Mittagshitze auf sich alleine gestellt. Der 22-Jährigen war klar, dass das heutige Rennen vor allem darüber entschieden werden würde, wer sich die Reserven gut einteilt. In jeder Runde kühlte sie ihren Kopf mit gereichten Trinkflaschen ab und so gelang es ihr sukzessive Läuferinnen zu überholen. Eingangs der letzten Runde rief ihr ihr Trainer Hans-Peter Tiedje zu, dass sie sich auf dem dritten Platz ihrer Altersklasse U23 befände. Diese Motivation setzte in der Wormserin nochmal Kraftreserven frei und es gelang ihr, auf dem letzten Kilometer sogar noch die Zweitplatzierte zu überholen.
Nach 35:03 Minuten konnte sich Jessica dann im Ziel über ihren bisher größten Erfolg freuen: Die Silbermedaille bei einer Deutschen Meisterschaft!
Sie war die 15. aller Läuferinnen und sogar schneller als Sabrina Mockenhaupt, die bekannte vielfache nationale Meisterin, die in der W40 dort den 1. Platz belegte.
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Mitte: 1. Platz Mia Jurenka (34:06 Minuten), links: 2. Platz Jessica Keller (35:03 Min), rechts: 3. Platz Kiara Nahen (35:18 Min)
Direkt nach dem Startschuss für die 12,5 Stadionrunden wurde nicht lange taktiert, sondern direkt Vollgas gegeben. Jessica Keller hängte sich an die Spitzengruppe von drei Athletinnen. „Eigentlich war das Tempo etwas zu schnell für mich, aber lieber wollte ich im Windschatten rennen, als dann alleine langsamer zu laufen. Das ist dann genauso anstrengend und ich wusste, dass die dritte Läuferin die gleiche Bestzeit hatte wie ich", kommentiert die 22-Jährige den Rennverlauf. Nach zwei Kilometern teilte sich die Spitzengruppe, aber obwohl der Schnitt etwas langsamer wurde, gab es erstmal keinen Grund zur Sorge, denn der Abstand zu den restlichen Läuferinnen betrug derzeit schon knapp 100m. Bis in die letzte Runde hing Jessica an den Fersen der Dritten, die dann aber noch ein wenig mehr Kraft mobilisierte und den Kampf um die Medaille für sich entschied. Am Ende rannte die Wormser Mittelstreckenläuferin mit neuer Bestzeit von 16:22,26 min auf Platz vier ins Ziel und zeigt sich damit sehr zufrieden: „Mit diesem Ergebnis bin ich überglücklich! Klar habe ich zwischendurch mal mit der Bronzemedaille geliebäugelt, aber meine Bestzeit dieses Jahr nochmal so deutlich zu unterbieten und gleichzeitig auch mein bestes DM-Ergebnis zu erzielen ist ein großer Erfolg für mich!"
Mit dieser 5000m-Zeit liegt Jessica nur knapp zwölf Sekunden über der U23-EM-Norm und hat auch die DM-Norm der Aktiven deutlich unterboten. „Nächstes Jahr ist es für mich dann schon eine besondere Leistung bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen mitzulaufen. Da steht man dann mit niemand anderem als Konstanze Klosterhalfen, Alina Reh oder Hanna Klein an der Startlinie", erklärt Jessica, für die das nächste größere Ziel die Cross-DM im November ist.
Ex-TGWlerin Sina Kammerschmitt holte sich bei der DM in Göttingen mit ihrer 4 x 100m Staffel der MTG Mannheim die Silbermedaille in 45,82 Sekunden.
5. Platz bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften über 800 m
Leider mussten dann wegen anhaltendem Gewitterregen die Wettbewerbe unterbrochen werden und Alina Rudloff, die mit der drittschnellsten Meldezeit an den 300m-Start bei der höheren Klasse W15 gehen wollte, trat unverrichteter Dinge wieder die Heimreise an.